Jetzt wird das Depot mit Leben gefüllt

Stadt eröffnet neues Kulturzentrum offiziell - Verein tüftelt an Programm - Kooperation mit Popakademie in Mannheim

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Von Christofer Menges

Eberbach. Das neue Eberbacher Kulturzentrum Depot 15/7 ist eröffnet. Rund 100 Gäste und Interessierte kamen am Freitagnachmittag in die ehemalige Lagerhalle in der Güterbahnhofstraße. "Das ist so cool hier", sagte Udo Dahmen, Direktor und Geschäftsführer der Mannheimer Popakademie, mit der der Eberbacher Kulturverein künftig zusammenarbeiten wird.

Dahmen zeigte sich wie etliche der Eröffnungsgäste "total begeistert" vom Depot in Bahnhofsnähe. Am solchen Hotspots könnten sich Dinge entwickeln. Rock’n’Roll und Pop seien nicht nur Musik, sondern auch ein Lebensgefühl, etwas gemeinsam zu machen. Das Depot biete eine "Plattform für junge Künstler, die in Zukunft Publikum anziehen wird", so Dahmen.

Udo Dahmen, Direktor der Mannheimer Popakademie, ist vom Depot „total begeistert“.

Rund fünf Jahre hat es von der Idee bis zur Umsetzung gedauert. "Ein außergewöhnlicher und spannender Weg", sagte Bürgermeister Peter Reichert. Die Stadt übernahm damals das ehemalige Raiffeisenlager. Für den Umbau gab es 158 000 Euro aus der Leader-Förderung der Europäischen Union für den ländlichen Raum. Das Gebäude wurde deutlich teurer als geplant. Auf 470 .000 Euro bezifferte Reichert die Baukosten. Dafür sei das Depot aber auch zu einem "Schmuckstück" geworden, das das von vielen Ehrenamtlichen getragene, mit 200 Veranstaltungen ohnehin schon reiche kulturelle Programm in der Stadt ergänze.

Das Depot sei exemplarisch dafür, was ein Verein erreichen könne, wenn Menschen sich ehrenamtlich engagierten, sagte CDU-Landtagsabgeordneter Albrecht Schütte. Kultur sei nichts, was bleibe, sondern etwas, wofür man sich immer wieder einsetzen müsse.

Die 28 Mitglieder des Leader-Auswahlausschusses seien von dem Projekt allesamt begeistert gewesen, berichtete Ausschussvorsitzende Sieglinde Pfahl: Hier kämen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Sprachen zusammen. Auch deshalb bekam der Verein noch einmal einen Extrazuschlag aus dem Leader-Topf für professionelle Licht- und Tontechnik. "Wir wollen dazu beitragen, dass das Leben auf dem Land attraktiv bleibt", so Pfahl.

Das ehemalige Lager in Bahnhofsnähe ist mit moderner Technik ausgestattet und barrierefrei. Jetzt wollen Verein und Stadt es mit Leben füllen.

"In dieser schnelllebigen Zeit ist es wichtig, einen Ort zu schaffen, wo Menschen sich begegnen", sagte der Vorsitzende des Vereins Depot 15/7, Benny Safferling. Das Depot soll Raum für Kreativität bieten für Junge und Junggebliebene, und über die Region hinaus wirken, sagte Safferling und dankte allen Unterstützern.

Zur Eröffnung sang Jesse Safferling, der am Montag von BMG unter Vertrag genommen wurde, begleitet von zwei Gitarristen und zwei Baglama-Spielern der Popakademie. Livemusik, Partys, Kino, Theater, offene Bühne, Workshops: Der Verein tüftelt seit Wochen daran, wie er das Gebäude mit Leben füllen kann, und ist offen für vieles. Die ersten größeren Veranstaltungen sind bereits in Planung: Am Samstag, 7. März, soll eine Band spielen, am Freitag, 27. März, stellen die Wohnzimmertouristen live mit Band ihr neues Album vor. Im April kommt der Wieslocher Gitarrist und Sänger Sven Wittmann. Im Mai reißen die Eberbacher Krawallrocker Unemployed die Hütte ab.

Info: Jeden Sonntag um 18 Uhr ist im Depot Treff in lockerer Runde. Wer mitmachen und Ideen einbringen will, ist willkommen.

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RNZ Artikel: 01.02.2020